Wiesbaden ehrt die Bob-Weltmeisterinnen Kim Kalicki und Leonie Fiebig. Eintracht-Chef Peter Gresch kündigt die Gründung einer Bob-Abteilung an und richtet eine Bitte an Stadt und Land.

Festlicher Emfpang: Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende mit Kim Kalicki und Leonie Fiebig (rechts)

Das Timing stimmte, einmal mehr. Die Sonne, die durch die bunten Fensterscheiben fiel, erfüllte den Ratssaal mit warmen Licht, als unsere Bob-Pilotin Kim Kalicki mit ihre Anschieberin Leonie Fiebig durch die Pforte traten, mit dem Weltmeisterpokal zwischen ihnen. Unter dem Applaus der geladenen Gäste und zu den Klängen von Queens „We are the Champions“ gings geradewegs zum Tisch mit dem Ehrenbuch der Stadt: Dort Shakehands, Fotos, Unterschriften, noch mehr Fotos. Und, im Anschluss, Würdigungen, allen voran vom Hausherrn, Gert-Uwe Mende.

Wie knapp der Vorsprung war, mit dem Kim und Leonie in St. Moritz die Weltmeisterschaft am 4. Februar für sich entschieden hatten, hatte der Oberbürgermeister vor dem Empfang am Montag sich einmal ganz plastisch vor Augen geführt. Ein Wimpernschlag sei doppelt so lang, so Mende mit Blick auf die fünf Hundertstel, mit denen die beiden die Konkurrenz am Ende hinter sich gelassen hatten. „Damit haben Sie sich selbst ein Stück weit unsterblich gemacht.“ Dass Kim dabei ihrer Heimatstadt ebenso treu geblieben ist wie der Eintracht, hob Mende hervor. Der Verein verfüge über eine unglaubliche Tradition. Die Liste der Vorsitzenden sei länger als die Galerie der Oberbürgermeister, die im Flur vor dem Ratssaal hängen.

Das jüngste Glied aus der Kette der Vereinslenker, Peter Gresch, schilderte im Anschluss, wie die Zukunft des Bobsports bei der Eintracht aussehen soll. „Wir haben gesagt, dass wir uns engagieren“, dazu gehöre die baldige Gründung einer eigenen Bobabteilung. Die Eintracht, für den amtierenden Vorstand ist sie ein Inklusionsverein, in dem Menschen aus der ganzen Welt ihre sportliche Heimat finden und in der Spitzensport genauso seinen Platz hat wie der Breitensport.

Stadt und Land dankte Gresch für die Unterstützung der Eintracht, vor allem während der Corona-Pandemie sei sie vorbildlich gewesen. Nur eine Bitte richtete er an die Vertreter, die am Montag im Rathaussaal zugegen waren: „Alles, was mit jeglicher Art von Anträgen zu tun hat, ist eine Katastrophe.“ Viele Anträge würden zu häufig hin- und herwandern, müssten mehrfach neu ausgefüllt werden. „Tut mir einen Gefallen, macht irgendetwas, dass es uns Ehrenamtlichen leichter macht. Dann ist alles gut.“

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