In Rausch gespielt: Der zweiten Tischtennismannschaft gelingt die Rückkehr in die Bezirksklasse; ausgerechnet im Vier-Punkte-Spiel gegen den schärfsten Konkurrenten
Doch was heißt das schon? Geschichten über Teams, Mannschaften und Vereine, die sich gefühlt schon wieder eine Liga höher sahen, sind Legion. In allen Sportarten. Das kann beflügeln, aber auch verkrampfen. Oft genug schon wurde das Wissen, eigentlich nicht verlieren zu können, zum Druck, nicht verlieren zu dürfen.
Die Chancen standen von Anfang an gut. Verstärkt mit Spielern aus der ersten Mannschaft, motiviert und verletzungsfrei gab es für Team Zwo in der Saison 18/19 stets nur ein Ziel: Den Wiederaufstieg nach dem unglücklichen Abstieg im Frühjahr vergangenen Jahres.
Für die Spieler der zweiten Mannschaft sind solche Psycho-Gedanken nun erst einmal Geschichte. Seit vergangenem Freitag ist gewiss: Dem Team ist es in dieser Saison über weite Strecken gelungen, in einem atemberaubenden Tempo und wie im Rausch sich den Wiederaufstieg zu erspielen. Bereits vier Spieltage (oder knapp ein Viertel) vor Ende der Saison liegt Team Zwo uneinholbar mit 25:4 Punkten vor Verfolger TV Kostheim.
Mit 9:3 gelang es im Vier-Punkte-Spiel gegen den Drittplatzierten, alle noch verbliebenen Zweifel auszuräumen. Dabei profitierte die Eintracht zweifellos vom verletzungsbedingten Ausfall des gegnerischen Spitzenspielers Manfred Moses. Zugleich aber stellte sie auch unter Beweis, dass wechselnde Aufstellungen in dieser Saison ihre Nervenstärke und Durchschlagskraft kaum mindern können.
So musste Team Zwo durch den Ausfall von Anton Fischer dieses Mal zu Beginn sein Spitzendoppel ersetzen. An seine Stelle rückte das etatmäßige Zweierdoppel mit Norbert Schwenk und Lorenz Hemicker. Die beiden Routiniers erfüllten die in sie gesetzten Hoffnungen und setzten sich im ersten Spiel 3:1 gegen die Kostheimer Gegner durch. Alexander Przybylski und der für Anton Fischer aus der dritten Mannschaft ins Team gerückte Lars-Erik Kimmel konnten Kostheims Spitzendoppel im Gegenzug zwar ärgern, aber erwartungsgemäß nicht bezwingen. Für die erhoffte 2:1-Führung im ersten Doppeldurchgang sorgten Kevin Bohley und Benjamin Frankler.
Von einem klaren Sieg war anfangs noch nichts zu sehen. Kostheims Spitzenpaarkreuz Simon Kühn und Nektarios Dimos lieferten Alexander Przybylski und Norbert Schwenk zum Auftakt der Einzel zwei erbitterte Schlagabtausche; mit gemischtem Ausgang. Während Przybylski sich denkbar knapp im fünften Satz mit 9:11 geschlagen geben musste, setzte sich Schwenk schlussendlich im Entscheidungssatz mit 11:7 durch.
Im mittleren und unteren Paarkreuz machte sich der Leistungsunterschied zwischen beiden Mannschaften danach jedoch rasch deutlich bemerkbar. Zwar konnte sich Lars Chlumsky noch einmal gegen Kimmel durchsetzen. Ansonsten aber erzielte die Eintracht rasch und in minimaler Schlagzahl von je drei Gewinnsätzen einen Punkt nach dem anderen. Selbst Przybylski gelang es zum Auftakt der zweiten Einzelrunde im direkten Vergleich mit Kostheims Nummer eins Dimos mühelos zu punkten.
Schwenk und Hemicker machten es die Kostheimer beim Stand von 7:3 dann noch einmal richtig schwer. Am Ende markierten beide mit ihren Herzschlagspielen nacheinander die letzten Punkte, die zum sicheren Aufstieg noch nötig waren.
Mit einer makellosen Bilanz von 10:0 ist Team Zwo derzeit die beste Kreisliga-Mannschaft der Rückrunde. Was bleibt, ist die Jagd nach der Meisterschaft, für die es allerdings zweierlei bedürfte: eines überraschenden Siegs gegen den übermächtigen VfR V – und dazu noch eines weiteren Strauchlers des Tabellenführers.