Von links: Tanja Faßhauer, zweite stv. Vorsitzende; Peter Gresch, Vorsitzender, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister; Hanne Schwerdtner, erste stv. Vorsitzende und Helmut Fritz, Vorsitzender des Sportkreises am 30. Mai in den Räumen der PGUB, Hagenauer Straße 47 A

Was vor 175 Jahren begonnen hat, feiert unser Verein, pandemiebedingt, im kleinen Rahmen und hybrid; voller Hoffnung auf das, was vor uns liegt.

Bei der Feierstunde zum 175-Jährigen Bestehen des Turn- und Sportvereins Eintracht Wiesbaden 1846 J.P. überwiegt die Zuversicht. Nach eineinhalb Jahren mit dem Coronavirus liegt der Wiedereinstieg in den regulären Sportbetrieb in greifbarer Nähe. Angesichts stark sinkender Infektionszahlen äußerte Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) die Hoffnung, dass in zweieinhalb Wochen viele Aktivitäten wieder aufgenommen werden könnten.

Voraussetzung dafür ist freilich, dass die Zahlen sich weiterhin so erfreulich entwickeln. „Wir starren alle wie die Schlange aufs Kanninchen, wenn wir morgens auf die Zahlen des Robert-Koch-Instituts schauen“, sagte Mende bei der Feierstunde in den Räumen der PGUB in der Hagenauer Straße 47 A, bei der einige Vertreter des Vereins vor Ort und viele weitere online zu geschaltet waren.

Mende kündigte an, dass die Stadt nach dem Ende der Pandemie den Vereinen unter die Arme greifen wolle. „Wir versichern, den Vereinen den Start zu erleichtern“, so der Oberbürgermeister. Er wolle helfen, dass junge Leute wieder in die Vereine kommen.

Für die Eintracht war Mende an diesem Sonntagnachmittag voll des Lobes. Der TuS zähle mit seinen 1200 Mitgliedern zu den großen und starken Vereinen der Stadt. Für ihn sei es in seiner Zeit als Oberbürgermeister das erste Mal, mit einem Verein ein solches Alter feiern zu dürfen. Angesichts der Herausforderungen für alle Vereine in der jüngsten Zeit – Pandemie – kein Sport – schwindende Mitgliederzahlen – zeigte sich Mende mit Blick auf die vielen Höhen und Tiefen in der Geschichte den 175 Jahren des TuS optimistisch: „Mir ist um die Eintracht nicht bange.“

Im Auftrag des Magistrats verlieh Mende im Anschluss dem TuS Eintracht Wiesbaden die Goldene Stadtplakette mit Diamanten.

Vereinsvorsitzender Peter Gresch, der sie entgegennahm, dankte für die Auszeichnung und äußerte sich ebenfalls zuversichtlich. Viele Menschen in Wiesbaden würden die Eintracht kennen. „Wenn wir es schaffen, wieder mehr Leute in den Verein zu bekommen, wir noch mehr möglich sein!“

Sportkreis-Chef Helmut Fritz erinnerte in seinen Glückwünschen an die schwierigen Umstände, denen sich der Verein in seinen ersten Jahren gegenübersah. Es sei damals eine unruhige Zeit gewesen. Jeder Verein, jede Gemeinschaft, die sich damals gegründet habe und nicht direkt positiv aufgefallen sei, sei rasch unter „staatliche Umtriebe“ abgeheftet worden. Der Turnverein spürte das seinerzeit aufgrund seines republikanischen Bekenntnisses mit voller Wucht. Von 1852 bis 1859 war er per herzoglicher Ordre verboten.

Neben der Eintracht durfte sich auch noch Hanne Schwerdtner freuen. Für ihr 65 Jahre langes ehrenamtliches Engagement in zahlreichen Ämtern und Funktionen verlieh ihr Oberbürgermeister Mende die Goldene Bürgermedaille der Stadt. Für ihn, Mende, sei es eine „riesengroße Freude“, die Verleihung vornehmen zu dürfen. Fritz ergänzte: „Sie sind eine Ikone des Sports in unserer Stadt!“